All about Bees
Was am 22. April mit der Baumpflanzaktion am Kilimanjaro als Projektstart begonnen hat, wurde nun in Kiel fortgeführt. Dieser Teil des Projekts beinhaltete eine Workshop Woche rund um Bienen. Hierzu luden wir unseren tansanischen Koordinator Jonathan sowie unseren Imker Rodney nach Deutschland ein.
Nach insgesamt 15 Stunden Flug von Moshi / Kilimanjaro... am Abend endlich Ankunft in Hamburg.Der erste Tag wurde erstmal dafür genutzt die Stadt Kiel an der Ostsee kennenzulernen. Und was macht man am Meer?? Natürlich segeln gehen und Fischbrötchen essen!! Eine ganz neue Erfahrung für unsere Freunde.
Am Montag dann der erste Programmpunkt; Besuch bei der Imkerei "Immenstolz". Das Wetter an diesem Tag war etwas regnerisch, so dass wir leider nicht die Bienenvölker bei ihrer Arbeit besuchen konnten. Aber nichtsdestotrotz konnten wir von Philipp Sosnowski so einiges Wissenswertes über seine Arbeit mit den Bienen erfahren. In dem gut ausgestatteten und organisierten Familienbetrieb bekamen Rodney und Jonathan einen guten Einblick in die Arbeitsweisen einer deutschen Imkerei. Abgerundet wurde der Besuch von einer Honig- und Metverkostung..
Am Abend versuchten wir es dann mit Bierverkostung im alteingesessenen Irish Pub "Wubbke". Ein feuchtfröhlicher Abend mit einigen Vereinsmitgliedern.
Am zweiten Projekttag ging es um den Kieler Aktionsplan zum Bienenschutz. Dabei geht es darum, den besorgniserregenden Rückgang der Wild- und Honigbienen entgegenzuwirken. In Zusammenarbeit mit dem Kieler Grünflächenamt sowie dem Umweltschutzamt wurden im gesamten Stadtgebiet Blühwiesen mit einheimischen Gräser- und Kräuterarten angelegt. Bei einem Ortstermin mit Carina Ruschenki (Grünflächenamt) wurde uns die Bedeutung und Pflege dieser Naturflächen erläutert.
Der Mittwoch stand ganz unter dem Motto "Naturnahe Imkerei" im Naturerlebniszentrum "Kollhorst". Bei dem ganztägigen Workshop wurde über die Unterschiede zur konventionellen Bienenhaltung gesprochen, die Lebensweisen der Bienen erörtert, über Bienenprodukte gesprochen und Praxisarbeit am Bienenstock vermittelt. Zu guter Letzt stellten wir gemeinsam verschiedene Salben und Cremes aus Bienenprodukten her. Ein rundherum erlebnisreicher Tag in sehr schöner Umgebung.
Den Abend ließen wir bei sehr schönem Wetter relaxed beim Grillen ausklingen.
Am Donnerstag ging es mehr um die ganze technische Seite. Ganz gemütlich mit Bus und Bahn machten wir uns auf dem Weg nach Wittmold zum Bienenland Holger Assenheimer. Bei diesem gut sortierten Imkerausstatter konnten wir in aller Ruhe vieles von guter Qualität entdecken, was auch in Tansania benötigt wird. Herr Assenheimer stand uns mit seiner typisch nordisch, ruhigen Art für alle Fragen zur Verfügung. Natürlich haben wir zum Schluss ordentlich eingekauft.
Am Nachmittag war dann noch Zeit für einen Besuch auf dem Kieler Nordfriedhof. Der Friedhofsleiter Frank Wunder hat uns bei einem Spaziergang durch diese sehr schöne Parkanlage so einige Anekdoten und Geschichten über die Kieler Historie erzählt. Und natürlich besuchten wir auch den 2017 gepflanzten "Freundschaftsbaum" der Städtepartnerschaft Kiel-Moshi DC.
Am letzten Tag der Projektwoche zeigten wir unseren tansanischen Freunden, dass in Deutschland Bienenhaltung auch in Gebieten mit Publikumsverkehr gut funktioniert und von der Bevölkerung sehr positiv bewertet wird.
Da in Tansania Angst vor Bienen weit verbreitet ist, wird die Aufstellung von Bienenkästen in bewohnten Gebieten nicht gerne gesehen. Wir als Verein versuchen durch Umwelterziehung diese Angst zu mildern.
Ein gutes Beispiel, dass Imkerei im öffentlichen Raum gut funktioniert, ist der Alte Kieler Urnenfriedhof. Hier trafen wir uns mit dem zuständigen Imker, der uns allerlei über seine Arbeit mit den Bienen auf dem Friedhof erzählte. Wichtig für uns war, dass die Besucher des Friedhofes die Imkerei auf dem Gelände sehr begrüßen, denn der Wunsch nach einer naturnahen Gartengestaltung ist weit verbreitet. Und natürlich freuen sich die Besucher auch über den guten Honig, der dort im Büro erworben werden kann.
Ein Treffen am Abend in der Forstbaumschule mit Vereinsmitglieder ließen diese ereignis- und lehrreiche Woche ausklingen.
Gemeinsam wurde am Wochenende die Kieler Woche genossen, bevor es dann am Montag nach Hamburg ging und am Abend der Rückflug nach Tansania bevorstand.